Immer weiter so, oder gibt es Alternativen zur „unendlichen“ Wachstumsspirale auf einem endlichen Planeten?
In der aktuellen Diskussion um Ressourcenausbeutung, Klimawandel und dem damit notwendigen Umbaus unserer Wirtschaft ist die Industrie bereits weiter als die Politik. Selbst der BDI (Bundesverband der deutschen Industrie), der nicht wirklich durch extrem linke Positionen auffällt, fordert endlich klare Kante seitens der Regierung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-wenn-firmen-gruen-sein-wollen-1.4722169
Die Industrie würde ökologische Leitplanken begrüßen, aus dem einfachen Grund, beim Rennen um die „grüne“ technologische Produktentwicklung und -vermarktung ganz vorne mit dabei zu sein. Allein die Politik verwaltet und wartet ab, das „Klimapäckchen“ der Bundesregierung 2019 hat dies eindrucksvoll belegt.
Auch international agierende Fonds haben die Zeichen erkannt und reduzieren Investitionen in Firmen, die an der Extraktion, Ausbeutung und dem Vertrieb fossiler Energien beteiligt sind, dem sogenannten „carbon-divestment“. Dazu gehören bspw. der norwegische Pensionsfond, aber auch Versicherungsunternehmen oder große Städte. Dahinter steht neben dem Aspekt des Umweltschutzes zunehmend die Befürchtung, dass die Werte fossiler Brennstoffunternehmen über den Effekt einer Kohlenstoffblase stark an Wert verlieren könnten: Der Begriff Kohlenstoffblase beschreibt die Überbewertung von Firmen, die fossile Rohstoffe ausbeuten, aber damit langfristig an der Unvereinbarkeit hinsichtlich den CO2 -Reduktionszielen scheitern könnten. Der aktuelle Ölpreis könnte bspw. die Befürchtung einiger Produzenten widerspiegeln, das Öl nicht rechtzeitig verkaufen zu können, bevor langfristig regenerative Energieformen zur Verfügung stehen. Und der Ölpreis somit langfristig fällt, da immer weniger Nachfrage besteht.
Und im Alltag?
Wie Wirtschaft, Konsum und das eigene Verhalten neu gedacht werden können, beschreibt der Begriff der “Postwachstumsökonomie“ von Prof. Nico Paech, Lehrstuhl Plurale Ökonomik, Universtät Siegen:
https://www.youtube.com/watch?v=jv7EgsjT3f0
Am Geld wird ein ökologischer Umbau unserer Wirtschaft sicher nicht scheitern. Wenn er gewollt wird. Von der Politik. Und damit von uns allen! Gerne diskutiere ich mit Ihnen, schreiben Sie mir unter joerg.lipp@gruene-nbg.de